
Schnitzkunst der Gotik – Der Flügelaltar in Kefermarkt (um 1495)

Hallo liebe Leute!
Jedes Jahr treffe ich, für ein Wochenende, Freunde in Linz. Wenn wir uns dann am Sonntag in alle Winde verstreuen, schaue ich mir immer etwas Kulturelles oder Interessantes in der Umgebung an, bevor ich mich auch auf den Heimweg mache. Diesmal war es der gotische Flügelaltar in Kefermarkt, ungefähr 40 km von Linz entfernt. Er wurde um 1495 geschnitzt, aber man weiß heute nicht mehr wer ihn erschaffen hat.
Die Flügel zeigen vier Szenen aus dem Marienleben ( Verkündigung, Geburt Christi, die heiligen 3 Könige und den Marientod).Den Mittelteil dominieren die Heiligen PETRUS, WOLFGANG und CHRISTOPHERUS. Interessant ist das Attribut des Hl. Wolfgang, er soll, der Legende nach, am Falkenstein um Eingebung zu Gott gebetet haben, wo er ihm ungehindert dienen kann. Nach erfolgtem Gebet, warf er vom Berg seine Hacke hinab ins Tal, und wo er sie wieder fand erbaute er ein „Hüttlein“. So kam er zu seinem Attribut!
Liebe Leute, seht Euch das Gesamtbild nochmals an, und bedenkt, dass dieses Meisterwerk nur mit der Hand geschnitzt wurde. Welches Können und diese Hingabe; der Leistung eines Herkules würdig! Noch dazu besaß der Künstler genug Freiheit und Selbstbewusstsein um sich den leisen Humor, dieses kleine Hündchen einzufügen, zu erlauben, welches die Gesamtwirkung noch natürlicher erscheinen lässt!
Liebe Leute, Kultur Jack war entzückt!!
PS.: Der Schriftsteller, Adalbert Stifter, gilt als Retter des Altares, denn auf seine Initiative hin, wurde er restauriert. Er beschreibt ihn auch in seinem Buch „Der Nachsommer“, wird dort aber als „Kerberger Altar“ bezeichnet.