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Der Wolkenreiter

Der Wolkenreiter

Unser Kleinod für diesen Monat, wurde von dem Renaissance – Maler Andrea Mantegna (1431-1506) gemalt.
Es zeigt den Hl. Sebastian, wie bei seinen Darstellungen üblich, von Pfeilen durchbohrt. Mantegna arbeitete1459/60 daran, das Bild  ist 68cm hoch und 30 cm breit und hängt hier in Wien im Kunsthistorischen Museum.
Seine häufige Abbildung, über Jahrhunderte, verdankt dieser Heilige dem Umstand, dass er ein Fürbitter in Zeiten der Pest, also ein sogenannter Pest – Heiliger, war. Mantegna hat ihn noch zwei Mal abgebildet, nämlich 1480, heute im Louvre, und 1490, befindet sich jetzt in der Cá d´Oro in Venedig.
Nach meinem Geschmack, ist die Wiener Darstellung die Schönste, von den Dreien.

 

So, liebe Leute, so mancher wird sich jetzt fragen, warum dieser Hl. Sebastian, wo er doch in der Geschichte der Kunst so oft abgebildet wurde, ein Kleinod ist. Das Einzigartige und Besondere daran ist in der Wolke in der oberen linken Ecke neben dem Säulenkapitell.
In dieser Wolkenformation ist, ebenfalls als Wolke, ein Pferd mit einem Reiter abgebildet und zwar so deutlich, dass es kein Zufall ist.

Andrea de Mantegna hat die Idee viel später noch einmal aufgenommen, und zwar in seinem Bild: „Pallas vertreibt die Laster“. Dort sind in den Wolken 2 Gesichtsprofile hintereinander gezeigt.
Die wahrscheinlichste Erklärung für den Wolkenreiter findet sich in der „ Legenda Aurea“, einer Sammlung von Heiligengeschichten aus dem 13. Jahrhundert. Dort wird in Sebastians Lebensbeschreibung unter anderem gesagt:
„Der Reiter ist Christus, das Pferd die Kirche, der Sattel Sebastian.“

Interessant wäre noch die Signatur des Bildes, sie ist von uns aus gesehen links neben Andreas in den Stein des Bogens gemeißelt und heißt übersetzt: „Das Werk des Andreas“.

Na, liebe Leute, wäre doch ein interessanter Abstecher in das  Kunsthistorische Museum für ein herbstliches Wochenende, meint Euer
Kultur Jack!

Über den Autor

Kultur Jack

Vor längerer Zeit in Wien geboren, und bis heute mit der Ortswahl glücklich! Da man von kultureller Leidenschaft allein schwer leben kann, bin ich, im kaufmännischen Bereich, selbständig tätig. Meiner Meinung nach, sollte man geistige Genüsse, nach deren Entdeckung, teilen und weitergeben, damit so viele Menschen wie möglich davon berührt werden. Es liegt ja auch im Sinne des Künstlers, sonst würde er ja kein Buch drucken lassen, oder Bilder zur Schau stellen. Mehr über mich !