Der Manager der Strauss Dynastie
Liebe Leute,
heute erzähle ich euch vom großen Komponisten und Kapellmeister, Eduard Strauss!
Jeder von euch kennt den Namen Strauss. Dieser ist immer präsent, wenn wir etwas über klassische Musik hören oder lesen. Der Name und die Werke dieser Großfamilie sind untrennbar mit der Stadt Wien verbunden.
Es gibt Johann Strauss. Dann noch einmal Johann Strauss, aber dieses Mal der Sohn. Josef Strauss kennen die meisten auch noch.
Heute fokussieren wir uns aber auf Eduard Strauss. Im Beitragsbild ist Eduard, Johann und Josef zu sehen (von links nach rechts). Um Eduard besser einordnen zu können, müssen wir zuerst einen Blick in seinen Familienstammbaum werfen.
Johann Strauss (Vater) wurde in Wien, Leopoldstadt, geboren. Ihr kennt alle bestimmt eines seiner berühmten Werke, wie z.B. den „Radetzy-Marsch“, der traditionell das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker beendet. Johann Strauß (Vater) war mit Maria Anna Streim verheiratet. Gemeinsam hatten sie 8 Kinder, aber nur drei von ihnen überlebten (Johann, Josef und Eduard). Dies war für die damalige Zeit leider nicht ungewöhnlich. Trotz seiner Familie, entschloss er sich nach einigen Jahren, seine Frau und die drei Kinder zu verlassen. Johann bevorzugte eine Lebensgemeinschaft mit seiner Geliebten, Emilie Trampusch.
Johann Strauss (Sohn) kennen wir alle unter seinem Titel: „Walzerkönig“! Er komponierte den „Donauwalzer“, den wir gerne zum Jahreswechseln hören und dabei mit unseren Liebsten ein paar Tanzschritte versuchen
Die Uraufführung des Donauwalzers fand im Jahr 1867 im Volksgarten statt. Seit diesem Zeitpunkt begleitet uns diese wunderschöne Musik in das neue Jahr.
Na, hört ihr schon die Melodie zu Feuerwerk und Sekt ?
Josef Strauss war ebenfalls Musiker, strebte aber keine musikalische Karriere an, sondern absolvierte ein Studium an der Technischen Universität, arbeitete als Bauleiter und konstruierte zwei Straßenkehrmaschinen. Er war immer mit der Musik verbunden und komponierte über 300 Stücke. Oft war er auf der Bühne als Kapellmeister und Vertretung seines größeren Bruders Johann zu sehen.
Punkt für Punkt kommen wir zu unserem heutigen „Star“, Eduard Strauss, jüngster Sohn von Johann Strauss (Vater).
Er war Musiker – spielte Violine, Harfe und Klavier. Sein Debüt als Dirigent der Strauss-Kapelle gab er beim Benefizball am 5.Februar 1861 in den Sophiensälen, bei dem drei Orchester, jedes von einem der drei Brüder Strauss geleitet, spielten. Eduard stand in der Öffentlichkeit sowie in den Medien im Schatten seines Bruders Johann. Trotz vieler Kritik und Vergleiche zu ihm, setzte er sich voll und ganz für das Familienunternehmen ein.
Im Jahr 1863 heiratete er Maria Klenkhart und bekam zwei Söhne mit ihr. Johann (Enkel) und Josef Eduard, die auch Musiker wurden. Beide waren eher mäßig erfolgreich und brachten ihren Vater in finanzielle Not. So musste Eduard eine zweite Amerikatournee, statt seinem Ruhestand, starten. Am Ende dieser Tour löste sich das Orchester schließlich auf. Die Finanzen waren wieder in Ordnung.
Nach dem Tod seines Bruders Josef (1870) und Johanns Hinwendung in die Operettenkomposition, übernahm Eduard für über 30 Jahren die alleinige Leitung des Familien-Orchesters. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, die er mit Bravour meisterte!
Er bekam die Gelegenheit neu eingeführter Sonntag-Nachmittagskonzerte, die im heute bekannten Wiener Musikverein stattfanden. Eduard führte nicht nur die Werke von Familie Strauss, sondern auch viele Kompositionen der romantischen und klassischen Musik der 18. Und 19. Jahrhundert auf. Unter diesen waren auch wunderschöne Stücke von Mozart und Wagner zu hören.
Er begann ab 1878 mit seiner Strauss-Kapelle eine Sommertournee durch Deutschland. Diese Tournee verlief so erfolgreich, dass er zu Gastspielen in London und den Vereinigte Staaten eingeladen wurde. Mit diesem großen Erfolg schaffte er, die Musik seiner Familie weltweit zu verbreiten.
Im Jahr 1901 entschied Eduard, sich endgültig ins Privatleben zurückzuziehen und löste sein Orchester auf. Ein Gerücht besagt, dass er im Jahr 1907 die Verbrennung des riesigen Notenarchivs der Strauss-Kapelle veranlasst. Somit wurde ein Versprechen an seinen verstorbenen Bruder, Josef, erfüllt.
Eduard Strauss starb am 28.Dezember 1916 an einem Herzinfarkt. Erst nach einem Jahr beschloss der Wiener Stadtrat ein Ehrengrab für ihn, das sich am Wiener Zentralfriedhof befindet.
Ich widme ihm gleich am Anfang unseres noch jungen Blogs einen Artikel. Als „Manager“ der Strauss-Dynastie und großartiger Musiker hat er sich das verdient. Dank ihm und seiner Leistungen kennen wir diese Musik und verbinden sie mit schönen Erinnerungen. Daher auch mein Entschluss über ihn zu schreiben.
Eure Kultur Jacky