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Yes, that’s Jazz

Yes, that’s Jazz

Liebe Musikfreunde,
willkommen in der zweiten Stunde der Stile des Jazz.
Wir haben uns bis jetzt mit den New Orleans-, Dixieland-, Chicago – Jazz und Swing beschäftigt. Aber jetzt geht weiter mit den nächsten Fünf!

Bepop-1940
Swing war der berühmteste Stil von allen. Er war überall zu hören und die Leute liebten ihn. Aber in der Zeit bildete sich unbewusst auch eine neue Stilrichtung- der sogenannte Bepop. Es waren keine bestimmten Gruppen von Musikern, die etwas ändern wollten. Dieser Stil bildete sich unabhängig in verschiedenen Jazzbands. Bepop charakterisiert sich durch auffallende Melodiesprünge beim Singen und Spielen. Zuvor eher als Kunstform gesehen, entwickelte sich dieser Stil später zur Unterhaltungsmusik. Ein markantes Merkmal bei diesem Jazz ist eine abwärtsspringende, verminderte Quint. Außerdem ist die rhythmische Freiheit bei Schlagzeug und Bass sehr auffällig. Im Bepop liegt der Ursprung des modernen Jazz.

*Dizzi Gillespie: „52nd Street“

Cool-, Hard Bop- seit 1950
Ab Ende der 1940er Jahre kehrte immer mehr Ruhe und Ausgeglichenheit in die Jazzmusik ein. Der Cool Bop (auch Cool Jazz) war – als Reaktion zu dem teils aufregenden Bepop – geboren. Das Schwierige an diesem Stil war, dass man kühl bzw. beruhigt spielt, aber gleichzeitig nicht zu emotionslos vor seinem Publikum wirken durfte. Die meisten Musiker dieser Jazzrichtung waren musikalisch gut ausgebildet und ließen ihr Fachwissen in diesen Stil einfließen. Der Cool Jazz wird in langsamen Tempo gespielt und ist viel melodischer als der gegensätzliche Bepop.

*Modern Jazz Quartet „Django“

Gleichzeitig entwickelte sich auch der Hard Bop. Er war wiederrum eine Reaktion auf den „verwestlichten“ zurückhaltenden Cool Jazz. In diesem Stil war das Schlagzeug sehr dominant und es waren die afro-amerikanischen Elemente deutlicher zu spüren.

*Art Blakey: „A Night In Tunisia“

Free Jazz-seit 1960
Es wurde wieder viel improvisiert und neue Formen des Jazz gesucht. Die Musik hörte sich nach Befreiung von musikalischen Grenzen an. Es war eine Freiheit in dieser Musik zu sehen und zu spüren. Die Musiker experimentierten mit neuen Klängen, denn die junge Musikergeneration befand den Jazz, der damals gespielt wurde, als erschöpft. Wie jeder neue Jazz Stil, brauchte auch der Free Jazz eine neue rhythmische Konzeption. Bis zur Entwicklung des Cool Jazz hatten die Musiker viele Ideen von der europäischen Musik übernommen. Beispielsweise ließen die New Orleans Musiker die französische Oper in ihre Kompositionen einfließen. Die Musiker aus Chicago in den 20er Jahren orientierten sich gerne an Werken von Debussy.
Der Free Jazz wurde von anderen Ländern inspiriert: Japan, Indien oder Länder aus dem arabischen Raum. Seit der Mitte der 40er Jahre gab es auch eine Tendenz zum Islam, vor allem in der Entstehung des modernen Jazz. Viele Jazzmusiker konvertierten zum Islam und wurden Muslime. Gelegentlich nahmen sie auch arabische Namen an. Durch den Wechsel der Religion wollten sich die schwarzen Jazzmusiker von den Weißen unterscheiden.

*Ornette Coleman Double Quartet: „Free Jazz“

Ab 1970-Rock Jazz oder (auch genannt) Fusion Jazz war und ist bis heute ein sehr populärer Stil.
In ihm wurde alles beachtet- traditionelle Jazzelemente, europäische Romantik, Elemente des Blues, des Rock und auch exotische Kulturen – vor allem aus Indien. Der Jazz der 70er Jahre „melodisiert“ und strukturalisiert die Freiheit des Jazz des 60er Jahre. Ein Meilenstein dieser Musikrichtung war die eingespielte Platte von Miles Davis „Bitches Brew“, wo die Neuerungen deutlich zu erkennen waren: E-Gitarre, E-Violine und das E-Piano. Im Rock Jazz waren weiterhin alle Instrumente gleichberechtigt, obwohl die sogenannten Solisten (Gitarre, Keyboard und Bläser) weiter eine tragende Rolle hatten. Der Fusion- bzw. Rock Jazz hat folgende Merkmale:

-die Elektrifizierung des Instrumentariums
-Stereotyp durchgehaltene Beats anstelle von spontanen Tempowechseln
-einfache Melodik
-wenige, verhältnismäßig vertraute Harmoniefolgen

Jazz ist ein sehr facettenreicher Musikstil. Ich persönlich liebe ihn, da man zu jeder Gemütslage ein passendes Stück spielen kann. In meinem nächsten Beitrag begeben wir uns dann wieder in den Hafen der klassischen Musik.

Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß bei der Entdeckung aller Jazz Stile.
Eure Jacky

*Highlights aus jener Zeit zum selbst recherchieren

Über den Autor

Kultur Jacky

Kunst und Kultur sind nicht nur meine Leidenschaft, sondern auch mein Beruf. Ich bin sehr interessiert an allem was Menschen bewegt: An der Musik die uns berührt, an schönen Bildern und Büchern, die mich zum Nachdenken bringen.Ich tauche in die Welt der schönen Momente ein und genieße sie jeden Tag. Mehr über mich