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Der Komponist Hollywoods

Der Komponist Hollywoods

Liebe Musik- und Filmbegeisterte,

heute wird es modern und nicht klassisch. Wir bleiben trotzdem bei der schönen Musik, aber werden auch eine Persönlichkeit kennenlernen, von der bestimmt jeder von euch etwas gehört hat. Heute widmen wir unseren Beitrag der Filmmusik und dem großen Danny Elfman.
Die Filmmusik ist kein bestimmtes Genre. Sie ist eine Zusammenstellung von verschiedenen Stilen, wie Expressionismus / Impressionismus, und Epochen. Dazu fließen auch moderne Richtungen wie Jazz, Pop, Rock und etc. mit ein.
Anfangs waren ausschließlich Stummfilme zu sehen. Ab 1900, als die Musik in Filme integriert wurde, galt sie als Begleitelement, um mehr Spannung zu erzeugen. Es wurden zuerst bekannte Opern und Operettenstücke benutzt, da die Leute Diese schon kannten. Erst später wurde begonnen Musik extra für einen Film zu komponieren. Der ERSTE „Filmkomponist“ war der berühmte Franzose Camille Saint-Saëns, der im Jahr 1908 die Musik zum Stummfilm „L’Assassinat du duc de Guise“ schrieb. Der Film dauerte ganze 15 Minuten, was für die Zeit außergewöhnlich lang war. Hier könnt ihr einen Blick in diesen historischen Moment werfen.
Link Youtube: L’Assassinat du duc de Guise
Quelle: A cinema history

Foto: Steven Kuhn

Wenn man das Ganze hört, gehen bestimmt die Meisten davon aus, dass man unbedingt Musik studieren muss, um Filmkomponist zu werden. Aber Danny Elfman wurde einer der berühmteste Filmmusiker, ohne wirkliche musikalische Ausbildung. Das Interesse und Verständnis für Musik sowie die harte Arbeit, die dahinter steckt, ist manchmal genug, um so legendäre Titel für „Alice im Wunderland“,  Fifty Shades of Grey (Quelle: 099 Helen)
und noch viele mehr zu komponieren. Danny Elfman wurde in Los Angeles im Jahr 1953 geboren und ist mit der Schauspielerin Bridget Fonda verheiratet. In jungen Jahren spielte er Geige und gründete diverse Bands. Eine davon ist The Mythic Nights of Oingo Boingo, wo er 17 Jahre lang Mitglied war. Angefangen hat seine Karriere im Jahr 1982, als er die Musik zum Film „Forbidden Zone“, bei dem sein älterer Bruder die Regie leitete, komponiert hat. Und genau mit dieser Band wurde die Musik dazu aufgenommen.

Ein großer Faktor seiner Erfolge und Berühmtheit war bestimmt auch die Zusammenarbeit mit dem großen Filmregisseur Tim Burton. Der erste Film, an dem er mit ihm gearbeitet hat, war „Pee-Wee’s irre Abenteuer“. Erstaunt vom positiven Feedback zu seinem Werk, war er motiviert weiter in diese Richtung zu arbeiten. Weitere Projekte kamen: z.B. The Nightmare Before Christmas, Sleepy Hollow, Batman, Mars Attacks! und noch viele mehr. Burton faszinierte an Elfmans Musik sein verspielter Stil, da er ihn wunderbar in seine Märchenproduktionen einbauen konnte. Ein schwieriger Punkt in Dannys Leben war, wie er selbst beschreibt, das Projekt zur Filmmusik von dem Film „Batman“ (1989) mit Michael Keaton in der Hauptrolle! Tim wollte unbedingt wieder mit ihm zusammenarbeiten, aber die Produzenten vertrauten mehr auf den erfahrenen Komponisten John Williams. Schlussendlich bekam Elfman doch das Vertrauen aller Beteiligten, doch der Druck wurde sehr groß. Er arbeitete bis zu 17 Stunden am Tag, um die perfekte Komposition zu schreiben und sich zu beweisen. Immerhin erhält man so eine Chance kein zweites Mal im Leben
Hier der Link zu der tollen Musik:
„Batman“ Quelle: AnnihilusExodious

Und wenn wir schon beim Thema Superhelden sind, kommen wir auch zu „Spider-Man“. Ja, er schrieb auch die Musik zu diesem Film, aber NUR für Teil 1 und 2, in seiner Zusammenarbeit mit dem Regisseur Sam Raimi. Diese Konstellation ging aber nicht gut aus, da Danny meinte, dass Sam ihm für den 2. Teil zu wenig Zeit gegeben hat. Daher lehnte er es ab, bei dem 3. Teil mitzuwirken. Sein Kollege Christopher Young übernahm seine Position.
Hier die Links dazu:

Spider-Man 1 Quelle: Maineutral
Spider-Man 2 Quelle: Maineutral
Spider-Man 3 Quelle: Maineutral

Viele Sachen haben sich über die Jahre hinweg verändert. Es wurde nicht mehr mit Stift und Papier gearbeitet, sondern die Elektronik spielt heutzutage eine große Rolle beim Komponieren. Die Technik entwickelte sich rasant weiter und das hilft auch den Filmkomponisten. Stundenlang an einem Stück arbeiten und unzählige Notizen gehören der Vergangenheit an. Heute zeichnet eine spezielle Software die Musikideen, die man an Synthesizern ausprobiert, gleichzeitig ins Musiknotationssystem auf. Danny schrieb nicht nur Filmmusik! Die Mischung von Serien, Kurzfilmen, Dokumentationen oder besser zusammengefasst Groß- und Kleinproduktionen ist sehr wichtig, um sich weiterzuentwickeln und verschiedene Erfahrungen zu sammeln.

Aber von wo kennt ihr ihn noch, fragt ihr euch bestimmt? Wie wäre es mit der Serie „Die Simpson“? Die gelbe Kultfamilie, die es seit 1989 im Fernsehen spielt und zahlreiche Fans rund um den Globus hat. In ganzen 30 Staffeln begleitet die Musik von Elfman die erfolgreichste Fernsehserie aller Zeiten.
Zum Reinhören: The Simpsons Themensong , Quelle: Toonsville Street

Es sind unzählige Filmproduktionen in denen Elfman gearbeitet hat. Ich kann sie nicht alle Auflisten, aber dadurch, dass heute die Musikstunde an der Reihe ist, hier noch ein Link zu einer Playlist. 

Der Zahl der Produktionen an denen er gearbeitet hat, ist wirklich beeindruckend – über 100! Unter ihnen: „72 Stunden, The Next Three Days“, „Die Fantastische Welt von Oz“, „Man in Black III“, „Terminator – die Erlösung“, „Operation Kingdom“, die Serie „Desperate Housewives“ und und und…
Er wurde oft nominiert und bekam Auszeichnungen wie z.B. Oscars, Saturn Award, British Academy Film Award, BMI Film und TV Musik Award! Ja, er ist ein großer Komponist der Gegenwart, der sich auf jeden Fall einen Platz in unserem Kulturblog verdient hat!

Eure Kultur Jacky

Über den Autor

Kultur Jacky

Kunst und Kultur sind nicht nur meine Leidenschaft, sondern auch mein Beruf. Ich bin sehr interessiert an allem was Menschen bewegt: An der Musik die uns berührt, an schönen Bildern und Büchern, die mich zum Nachdenken bringen.Ich tauche in die Welt der schönen Momente ein und genieße sie jeden Tag. Mehr über mich