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Opera buffa und ihre großen Komponisten

Opera buffa und ihre großen Komponisten

Liebe Operninteressierte,
viele von euch kennen den Begriff „Opera buffa“ oder, noch bekannter, „Komische Oper“ und heute könnt ihr darüber lesen. Sie ist ein Operngenre, welches seinen Anfang in Neapel am Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts fand. Im Jahr 1720 beginnen deutliche Veränderungen im Genre Oper – und es entwickelten sich in Italien zwei Formen – die tragische „seria“ und die lustige „buffa“.

Die Entstehung
Die „Opera seria“ dient als Basis zur Entstehung der „Opera buffa“. Mit der Zeit wurde es typisch für die Drei-Akte-Oper, dass zwischen den Entractes (Pausen) lustige musikalische Szenen gespielt wurden, die dazu führen sollten, die Stimmung des Publikums zu heben. Diese Stücke in der Pause erfreuten sich immer größerer Beliebtheit, sodass sich eine eigene Opernrichtung entwickelte. Der italienische Komponist Nicola Bonifacio Logroscino (Foto) machte die ersten Schritte. Er verwendete ein paar von diesen Szenen der Entractes und verwandelte sie in ein gesamtes Stück. Leider wurde er mit dieser Idee nicht populär. Diese Ehre hatte der jüngere Komponist Giovanni Battista Pergolesi. Er schrieb das Stück „Lo frate ’nnamorato“ und im Jahr 1732 wurde die erste „Opera buffa“ uraufgeführt! Als bekannteste, von ihm geschriebene, Oper buffa gilt „La serva padrona“ (Die Magd als Herrin), die bis heute regelmäßig aufgeführt wird.

Die Opera buffa
Die Entstehung dieser Richtung wurde wichtig für die Bevölkerung. Es gab nun nicht nur die ursprüngliche und, zum Teil, traurige Opera seria, sondern die Opera buffa mit lustigen Elementen, fröhlicher Musik und Humor. Diese wurde vom Publikum sehr „willkommen geheißen“. Die Rollen, die gespielt wurden, sind aus dem Alltag und die Zuschauer können sich mit den Figuren identifizieren. Verkäufer, Fischer, betrunkene Gärtner, geizige Pensionisten, alte und betrügerische Putzfrauen, alle Leute, die man in seiner Umgebung hatte, sind die Personagen. Die Opera buffa unterschied sich auch von der Opera seria, durch die realen Gefühle der Menschen – Liebe, Eifersucht, etc. Und genau das machte diese Stilrichtung beliebt und sie verbreitete sich von Neapel nach Rom und mit der Zeit nach ganz Europa. Was noch typisch für sie ist:

• Im langen Finale singen immer alle Schauspieler
• In der Opera buffa wird viel improvisiert
• Die Sprache wird für alle verständlich geschrieben
• Die Tickets waren damals billiger als für die Opera seria

Die Komponisten und deren bekannteste Stücke
Jeder der sich ein wenig für klassische Musik interessiert, kennt oder hat zumindest schon ein paar von den Namen gehört, die ich euch gleich präsentiere. Giacomo Puccini ist der bekannteste italienische Vertreter dieser Operngattung. Ja, die Opera buffa hat ihren Ursprung in Neapel, Italien, aber wie entwickelte sie sich in anderen Ländern?
Nach einer kleinen Umfrage in meinem kulturellen Freundeskreis bin ich auf einen Namen gestoßen, den wenige bis gar keiner gehört hat. Und mit diesem beginne ich einmal. Immerhin sind wir ein Kulturblog, wo man immer auf der Suche nach etwas Neuem ist.

Albert Lortzing

Der Deutsche
Der in Berlin am 23.Oktober 1801 geborene deutsche Komponist Albert Lortzing gilt als Hauptrepräsentant der komischen Oper in Deutschland. Seine Eltern gründeten die Berliner Theatergesellschaft „Urania“ und machten ihr Hobby zum Beruf. Albert hatte nicht die Möglichkeit sein Musikwissen bei großen Musiker zu perfektionieren, aber trotzdem lernte er die Musiktheorie im Selbststudium, die wichtigsten Sachen schnappte er auf und setzte sie um. Das Produkt seiner Arbeit war die berühmte Opera buffa „Zar und Zimmermann“. Er schrieb nicht nur die Musik seiner drei Akte Oper, sondern auch das Libretto! Die Uraufführung fand am 22. Dezember 1837 im Stadttheater Leipzig statt.

Der Österreicher
Mir kommt es manchmal so vor, dass, wenn es um Österreich geht, es Hand in Hand mit Mozart geht und man darüber alles weiß. Mein Ziel war immer dies zu vermeiden, denn Mozart ist immens facettenreich. Wolfgang hat insgesamt 626 Kompositionen geschrieben. Dazu verbrauchte er 8 Kilometer Notenpapier!
Wusstet ihr, dass das Genie ganze sechs komische Opern geschrieben hat? Darunter sind „Le nozze di Figaro“ (1786), „Don Giovanni“ (1787) sowie „Così fan tutte“ (1790). MOZART schuf Meisterwerke, die heute zum Standardrepertoire der Opernbühnen gehören.

Die Opéra comique in Frankreich
In der Zeit als die Opera buffa in Europa bekannt wurde, war Paris ebenfalls dabei, ein kulturelles Zentrum für Opernmusik zu werden. Mit eigenen Werken und großen Komponisten, die auch komische Opern schrieben, gewann diese Stadt immer mehr Bedeutung in der musikalischen Welt. Der Name Daniel-François-Esprit Auber sagt euch wahrscheinlich auch nicht viel, er ist ja auch nicht so leicht zu merken 😉 Aber dieser Komponist ist einer der Vertreter der französischen romantischen Musik und der Opera buffa. Er schrieb über 50! Opern. Eine davon ist „Fra Diavolo“ oder ebenfalls bekannt als „Das Gasthaus zu Terracina“.

Stravinsky und seine Opera buffa
Für die von euch, die noch nicht meinen Beitrag über Stravinsky und sein Leben gelesen haben, können ihn hier nachlesen. Dieser großartige Musiker war natürlich schon ein Thema in unserem Kulturblog. Igor verbindet man auch mit der komischen Oper. Er schrieb „Mavra“ –ein Werk mit einem Akt, welches ca. 25 Minuten dauert. Es enthält zwei Arien, ein Duett und ein Quartett, und wird von einer Besetzung aus vier Charakteren aufgeführt. Die Oper ist sowohl eine Hommage an russische Schriftsteller als auch eine Satire über bürgerliche Manieren und das Romeo und Julia-Subgenre der Romantik. Das Opernstück wurde in Paris am 3.Juni.1922 uraufgeführt.

Zum Schluss noch ein Wort zu meinem Beitragsfoto. Dies zeigt das erste Plakat zur Premiere von Don Giovanni 1788 in Wien.

Bis zum nächsten Mal,
Eure Kultur Jacky

Über den Autor

Kultur Jacky

Kunst und Kultur sind nicht nur meine Leidenschaft, sondern auch mein Beruf. Ich bin sehr interessiert an allem was Menschen bewegt: An der Musik die uns berührt, an schönen Bildern und Büchern, die mich zum Nachdenken bringen.Ich tauche in die Welt der schönen Momente ein und genieße sie jeden Tag. Mehr über mich