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Komponisten des Expressionismus

Komponisten des Expressionismus

Liebe Kultur-Checker,
heute ist in unserem Kulturblog ist wieder die Kategorie Musik an der Reihe. Diejenigen, die schon den vorherigen Beitrag „Die Komponisten des Impressionismus“ gelesen haben, verstehen warum wir heute über diese Kunstrichtung reden.
Der Begriff Expressionismus steht für eine Kunstrichtung, die sich im 19. Jahrhundert abspielte. Hermann Bahr, der österreichischer Schriftsteller, beschrieb sehr gut die Änderungen in der Epoche!

„Da schreit die Not jetzt auf; der Mensch schreit nach seiner Seele, die ganze Zeit wird ein einziger Notschrei. Auch die Kunst schreit mit, in die tiefe Finsternis hinein, sie schreit um Hilfe, sie schreit nach dem Geist: das ist der Expressionismus.“

„Der Schrei“
Edvard Munch

Ein großer Name ist auch Franz Kafka und sein berühmtestes Buch „Die Verwandlung“.
In der Kunst gibt es das deutliche Beispiel des berühmten Bildes „Der Schrei“ von dem norwegischen Maler Edvard Munch. Aber fokussieren wir uns auf die Musik. In diesem Kulturcheck-Beitrag beschäftigen wir uns mit den Musikern dieser Kunstepoche. Béla Bartók und Igor Strawinsky sind die berühmtesten Vertreter des musikalischen Expressionismus. Arnold Schönberg und Alban Berg zählen ebenfalls zu den Expressionisten – gleichzeitig entwickelten sie ihren eigenen Musikstil resultierend in der „Wiener Schule“. Diese Musikrichtung behandeln wir aber in einem eigenen Beitrag.

Igor Strawinsky

Igor Strawinsky
Über ihn hatten wir schon einen Beitrag (Das Leben von Igor Strawinsky), aber hier erlaube ich mir seine Biographie zu erweitern und wir rücken seine Werke mehr in den Vordergrund, die deutliche Züge des musikalischen Expressionismus aufweisen – die Ballette „Feuervogel“ (1911) und „Petruschka“ (1912). In Paris traf Igor den Ballettmeister, Choreografen und Direktor des „Ballett Russe“, Serge Diaghilew. Das war ein Traum von Strawinsky: ein Stück für diesen, in seinen Augen, großen Mann und seine Tanztruppe „Ballett Russe“ zu komponieren. Diaghilew wollte im Jahr 1910 in Paris ein neues Stück, namens „Feuervogel“, uraufführen. Das Libretto entwickelte Serge mit seinem Solotänzer und Choreographen. Das erzählte er Strawinsky, doch die Komposition überließ er seinem alten Harmonie-Lehrer. Das wusste Igor nicht und begann seine eigene Vorstellung zu komponieren. Diaghilew wartete einige Zeit gespannt auf das Ergebnis seines Komponisten. Nach ein paar Wochen, besuchte er ihn und war entsetzt. Er war noch immer nicht fertig! Serge war enttäuscht und schockiert gleichzeitig, denn das Theater war schon gebucht und seine Tänzer sollte schon zu trainieren beginnen, und bis jetzt war nicht mal eine Note auf dem Papier! Zum Glück im Unglück erinnerte er sich an Strawinsky und kontaktierte ihn. Erstaunt erfuhr er, dass Igor schon die Musik für „Feuervogel“ komponiert hatte! Da keine Minute mehr zu verlieren war, begann Strawinsky mit dem Choreographen zusammenzuarbeiten. Das war die große Chance für Igor! Diaghilew fand die Musik wunderschön und gab zu, dass er genau das für seine „Ballette Russe“ gesucht hat. Das machte den Komponisten glücklich, er fühlte sich wertgeschätzt. Die Premiere in Paris war ein großer Erfolg und so begann der Durchbruch für Igor. Durch diese Zusammenarbeit entwickelte Strawinsky seinen eigenen Stil, der deutlich in seinen Stücken zu hören ist. Diaghilew ist mit der Zeit auch ein Freund von ihm geworden und als er mit 88 Jahren verstarb, wurde er in Venedig begraben. Neben seinem besten Freund, Diaghilew.

Quelle: TacTundra

Béla Bartók

Béla Bartók

war ein ungarischer Komponist und Pianist, ein Vertreter der Modernen Musik. Geboren im Jahr 1881 in Groß-Sankt-Nikolaus/Nagyszentmiklós, Österreich-Ungarn; verstarb er mit 64 Jahren im Jahr 1945 in New York. Bartók hatte eine Schwester, Namens Elza. Er hat sehr früh seinen Vater verloren und wurde von seiner Mutter großgezogen. Von ihr bekam er auch seinen ersten Klavierunterricht. In späteren Jahren erhielt er auch Musik- und Kompositionsunterricht in Pressburg und ab 1899 studierte er in Budapest. Er war ein ausgezeichneter Pianist und bekam im Jahr 1907 von der Königlichen Akademie eine Stelle als Professor. Das ermöglichte Bartók in Ungarn zu bleiben, anstatt quer durch Europa auf Tournee zu fahren.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wandte er sich der Erforschung der ungarischen Volksmusik zu. Auch die Folklore anderer Länder (Slowakei, Rumänien etc.) interessiert ihn später. Er schrieb viele Lieder und Tänze verschiedener Volksgruppen, teils vokal, teils instrumental. Dazu zählen z.B. 85 Spielstücke „Für Kinder“ und 44 Duette für Geigen.

Die Zeit in den USA
1941 emigrierte Bartók, vertrieben vom Faschismus, in die USA. Die Zeit war schwer für ihn, das Geld zu wenig. Und es schien so, als ob dort kein europäischer Komponist gebraucht wurde. Kaum ein Orchester wollte seine Stücke spielen. Das war nicht das einzige Problem auf seinen Wegen. Er brach im Jahr 1943 , als er an der Columbia Universität unterrichtete, zusammen und später wurde Leukämie bei ihm diagnostiziert. Anschließend wurde er in einem Sanatorium zur Behandlung aufgenommen. Bis zum Punkt seiner Erkrankung vergingen ganze fünf Jahre, in denen er kein Stück komponiert hat. Aber dann, an einem Frühlingstag, bekam er höchstpersönlich den Auftrag von dem Dirigenten Sergei Kussewizki um ein „Konzert für Orchester“ zu komponieren, für das Boston Symphonie Orchestra! Und die Ideen schienen zu fließen, da das Stück schon im Oktober fertig war. Das Werk war ein Erfolg! Dieses war sein letztes vollendetes Orchesterstück und blieb bis heute sein beliebtestes Meisterwerk. 1945, sieben Monate vor seinem Tod, überarbeitete Bartók das Werk nochmals. Die bedeutendste Änderung betrifft den letzten Satz, zu dem der Komponist einen längeren Schluss verfasste. Beide Versionen wurden veröffentlicht und werden bis heute aufgeführt.

Quelle: NDR Elbphilharmonie Orchester

Bis zum nächsten Mal,

eure Kultur Jacky

 

 

 

 

Über den Autor

Kultur Jacky

Kunst und Kultur sind nicht nur meine Leidenschaft, sondern auch mein Beruf. Ich bin sehr interessiert an allem was Menschen bewegt: An der Musik die uns berührt, an schönen Bildern und Büchern, die mich zum Nachdenken bringen.Ich tauche in die Welt der schönen Momente ein und genieße sie jeden Tag. Mehr über mich