Seite auswählen

Antonio Salieri – in Mozart’s Schatten

Antonio Salieri – in Mozart’s Schatten

Liebe Musik-Checker,

es wird viel über den Namen Antonio Salieri spekuliert, diskutiert und oft mit negativer Spekulation mit Mozart in Verbindung gesetzt. Ob die beiden sehr großen Konkurrenten waren, ob sie sich gehasst haben, und sogar Gerüchte, dass Wolfgang Amadeus von ihm vergiftet wurde… Aber ich denke, bevor man sich mit solchen Informationen beschäftigt, sollte man mehr über diesen Mann erfahren. Wahrscheinlich oder selbstverständlich war eine Konkurrenz zu spüren, wäre es nicht bei jedem von uns so, wenn wir in Antonio’s Position wären? Auf der Suche nach Anerkennung durch die Gesellschaft und das Kaiserhaus? Egal was alles über ihn gesagt wurde, er ist und bleibt ein sehr bedeutender Komponist.

Alle Wege führen nach Wien

Carl Schütz-Der Stock im Eisen Platz in Wien-1779

Geboren am 18. August 1750 in Legnano, Italien und gestorben am 7.Mai 1825 in Wien: Antonio Salieri ist DER italienisch-österreichische Komponist der Klassik, Kapellmeister und Musikpädagoge. Er kam aus einer sehr wohlhabenden Kaufmannsfamilie und begann sehr früh mit der Musik. Er lernte nicht nur sein Instrument, die Violine, sondern auch das Cembalo und Gesang! Das Leben von Antonio und das Schicksal, der Tod seiner Eltern, führten ihn nach Padua und später nach Venedig, wo er das Singen bei den Besten weiterstudierte und perfektionierte.

Dieser Lebensabschnitt war wichtig für ihn, er lernte den österreichischen Komponisten Florian Leopold Gassmann kennen, der ihm die große Chance erwies, indem er ihn einlud, mit ihm an den kaiserlichen Hof nach Wien zu kommen und in Komposition zu unterrichten. 1766 war das Jahr an dem Antonio nach Wien kam. Eine großartige Zeit fing für ihn an. Er durfte von den besten Lehrern und Namen der Musikgeschichte lernen – darunter der Komponist Christoph Willibald Gluck, der ihn immer weiter förderte. Und das lohnte sich, denn Salieri hatte es geschafft – von 1774 an Kaiserlicher Kammerkomponist zu sein! Nicht nur dieser Erfolg war zu feiern – von 1788  bis 1790 war er Hofkapellmeister und bis 1824 Leiter der Hofsängerkapelle.

Der erfolgreichste Komponist der italienischen Oper des Spätbarocks
Antonio Salieri begab sich ab 1770 auf zahlreiche Reisen nach Italien und entwickelte sich zum Spezialisten der italienischen Oper. Er schrieb, mit Erfolg, mehr als 40 Opern! Und berühmt wurde er mit der „Armida“. Die wunderschöne Arie „Tremo, dell’idol mio“ aus diesem Stück, könnt ihr hier hören. Gesungen von der tollen Chen Reiss, Solistin der Wiener Staatsoper.

Quelle: Chen Reiss

Unter anderen wunderschönen Kompositionen von ihm sind die Barockopern „Les Danaïdes“, „La Grotta di Trafonio“ und „Tarare“. Auch die „Falstaff ossia le tre burle“ (Quelle: LindoroRossini), wobei sich mehr Modifikationen der Opera buffa darin finden lassen.

Nicht nur ein Opernkomponist

Antonio Salieri (painted_by_Joseph_Willibrord_Mähler)

Nein, das war er nicht. Er schrieb noch Oratorien wie „La passione di Gesù Cristo“, Messen, eigene Klavierkonzerte und mehrere Bläserserenaden. Aber nicht nur das, er unterrichtete und war ein ausgezeichneter Pädagoge! Unter seinen Schüler entdeckt man die Namen von Franz Schubert, Ludwig van Beethoven und Franz Liszt sowie die blinde Pianistin Maria Theresia von Paradis. Ab 1800 widmete er seine Zeit nicht nur dem Komponieren, sondern auch dem Unterrichten. Er war ebenfalls ein sehr beliebter Gesangslehrer, und betrieb, unter anderem, eine eigene Gesangsschule.

Antonio Salieri, der Komponist, dessen Name sollte man nicht im Schlechten in Verbindung mit Mozart bringen, sondern mehr von seinen Werken hören. Nicht an die Spekulation einer Vergiftung und seinen Hass zu Wolfgang Amadeos glauben. Wenn das alles so stimmen würde, hätte er dann oft Werke, noch zu Lebzeiten Mozarts, von seinem größten Konkurrenten aufgeführt? Wäre er einer von den Wenigen beim Trauergottesdienst, anlässlich Mozarts Begräbnis, in Wiener Stephansdom gewesen? Und als Drittes: Franz Xaver, Mozarts jüngster Sohn, wurde von Salieri unterstützt – er schrieb Empfehlungen und förderte ihn, als dieser das musikalische Erbe seines Vaters antreten sollte! Ja, das alles machte er, Antonio Salieri, und dass er als Intrigant und Mörder wahrgenommen wurde – völlig falsch und zu Unrecht. Bekannt ist, dass sich er und Mozart, meistens auf freundschaftlicher Basis begegnet sind!

Eure Kultur Jacky

Beitragsbild: Anfang des ersten Aufzugs, ersten Auftritts von Antonio Salieris Oper „Der Rauchfangkehrer“, Autograph

Über den Autor

Kultur Jacky

Kunst und Kultur sind nicht nur meine Leidenschaft, sondern auch mein Beruf. Ich bin sehr interessiert an allem was Menschen bewegt: An der Musik die uns berührt, an schönen Bildern und Büchern, die mich zum Nachdenken bringen.Ich tauche in die Welt der schönen Momente ein und genieße sie jeden Tag. Mehr über mich