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Lieder der Grande Nation

Lieder der Grande Nation

„Chanson“,
ein Wort, das nur die Bedeutung „Lied“ hat, aber in Wirklichkeit viel mehr ist. Ein Wort das in einem Kulturblog nicht fehlen darf!
Eine Musikrichtung, ein Genre, welches das Lied mit einem aussagekräftigen Text verbindet! Mit der Sprache der Liebe, wird nicht nur über das Schöne gesungen, NEIN! Im Gegenteil! Die Texte greifen ernste Themen wie Politik, Katastrophen und Armut auf.
Ja, liebe musikbegeisterte Leser, heute reden wir über die französische Musik des „Chanson“ und ihre besten Sänger. Viele von euch denken, dass es nur Sängerinnen gibt, aber heute ist es wieder soweit etwas Neues zu lernen  Also, lasst euch überraschen, welcher Mann auch als Chansonnier bekannt ist!
Der Ursprung des französischen Lieds geht in das Mittelalter zurück. Ja, schon so alt! Als erster Komponist gilt Guillaume de Machaut, der auch ein französischer Dichter war.

Juliette Gréco

Der Unterschied zwischen Chanson und Schlager ist, dass Schlager anspruchslosen Text hat. Ein weiterer Unterschied, neben der Sprache;), ist, dass beim Schlager viele Instrumente benötig werden. Im Gegensatz dazu, kommt der Chanson auch nur mit einem Instrument aus. Viele von euch, wenn nicht sogar alle, kennen den Namen Edith Piaf. Mit ihr verbindet man unausweichlich den Musikstil Chanson. Aber bevor ich über sie ein paar Worte schreibe, beginnen wir mit der sogenannten „Grande Dame de la Chanson“- Juliette Greco
Sie wurde auch als Muse der französischen Existentialisten gesehen. Keiner entwickelte dieses Genre so sehr, wie Edith Piaf und sie.

Juliette Greco sings Sous le ciel de Paris
Quelle: Aditya Setiadi

Gehen wir nun zu der heutigen Dame Nummer 2 – Barbara (Monique Andrée Serf). Sie ist in der französischen Gesellschaft hoch angesehen. Frankreichs Ex-Staatspräsident Jacques Chirac sagte etwa: „Sie war eine große Dame, ihre Stimme wird uns fehlen.“ Ein französischer Fernsehsender beschreibt sie als „schönste Stimme Frankreichs“. Kulturministerin Cathérine Trautmann meinte: „eine unserer schönsten Liebesgeschichten, das ist Barbara.“
Sie wurde in Paris geboren und sie stammte aus einer jüdischen Familie. Sie musste mit lediglich 10 Jahren während des Krieges mit ihrer Familie vor den deutschen Truppen fliehen und sich verstecken, da diese schon auf französischem Boden waren. Nach mehreren Stationen gelangte sie im Juli 1943 in die südostfranzösische Landesgemeinde Saint-Marcellin. Dort musste sie sich wieder bis 1944 vor den Nazis verstecken. Nach der Befreiung Paris‘ von Nazi-Deutschland hat ihr Leben neu begonnen. Sie wurde von einem Musiklehrer entdeckt und schaffte es sogar bis ins Pariser Konservatorium, wo sie klassische Musik studierte.
Hört mal rein, eines ihrer besten Lieder „Dis, quand reviendras-tu“:

Quelle: brunitou

Die Chansons des 20. Jahrhunderts entwickelten sich weiter und wurden „moderne Chanson“ genannt, da sie von der Stillrichtung Jazz beeinflusst wurden. Die Chanson-Musik von Tino Rossi und der in Paris lebenden amerikanischen Tänzerin und Sängerin Josephine Baker wurden ebenfalls durch den Jazz geprägt.

„Non, je ne regrette rien“ (Nein, ich bereue nichts), kennt jeder!

Quelle: XxWhoopiexX

Gesungen von Edith Piaf. Mit diesem Lied wurde sie zum Star der Chansons und das mit 44 Jahren. Ein große Karriere begann spät, aber doch. Sie schaffte es nicht nur viele Platten aufzunehmen, sondern förderte die Karrieren von neuen Talenten. Sie kümmerte sich um das gesamte Genre!
Sie hatte kein leichtes Leben. Verlassen von ihrer Mutter, lebte sie zuerst bei ihrer Großmutter, wo sie fast verhungerte. Damit das nicht passierte, brachte sie ihr Vater bei seiner Mutter unter, die ein Bordell betrieb, aber dort fühlte sich Edith wohler. Der Vater war Akrobat und nahm sie schon im jungen Alter von sieben Jahren auf Tournee mit. Er „schulte“ sie mit 10 zur Straßensängerin. Edith kannte auch Gewalt. Ihr Papa, Alphonse Gassion, der Alkoholiker war, wurde gegenüber Edith gewalttätig.
Ihre Karriere begann mit 15 Jahren, als sie ihren Vater verließ. Sie fing an in einem Cabaret zu singen und wurde mit 16 Mutter. Ihr einziges Kind, eine Tochter, die leider mit zarten zwei Jahren an einer Hirnhautentzündung starb. Ja, das alles war nicht leicht für sie. Aber vielleicht genau wegen ihrer schweren Kindheit und prägenden Lebensabschnitten, war ihr Gesang so stimmgewaltig und berührend.

Foto: (c)Jac. de Nijs / Anefo

Bevor wir zur letzten Dame, die ihr bestimmt alle kennt, kommen, erwähnen wir an dieser Stelle einmal einen Mann-Jacques Brel.
Jacques Brel – Ne Me Quitte Pas
Quelle: MiyuriLunyLove
Er war belgischer Schauspieler und sehr guter Chansonnier. Seine Lieder sind bekannt dafür, dass er nicht nur über das Thema Liebe gesungen hat. Nein, seine Texte waren sehr gesellschaftskritisch. Zahlreiche andere Musiker verwendeten seine Lieder und übersetzen sie in andere Sprachen. Jaques ist in Brüssel aufgewachsen und zog im Jahr 1953 nach Paris. Dort begann er seine Karriere mit kleinen Auftritten in Cabarets. Nach kurzer Zeit gelang ihm sein Durchbruch und er spielte in 10 Spielfilmen mit, von denen er zwei in eigener Regie realisierte. Im Jahr 1963 spielte er außerdem die Rolle des Don Quijote im Musical „Der Mann von La Mancha“. Er musste auch viel Kritik einstecken, besonders zur Regie seines zweiten Films. Deswegen traf er die Entscheidung, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen (auf die Insel Hiva Oa im südöstlichen Pazifik). Im Jahr 1977 kehrte er zurück nach Paris und bekam die Diagnose Lungenkrebs. Leider endete sein Leben unglücklich und er starb im Jahr 1978.

Brigitte Bardot

Brigitte Bardot, oder BB, kennt jeder. Ob als Sexsymbol, Model oder Schauspielerin. Sie war aber auch eine Chanson-Sängerin. Im Jahr 1960 hatte sie Auftritte mit Serge Gainsbourg und das half ihr groß herauszukommen. Sie sang teils romantische, teils freche Chansons. Ihre Lieder und Videos wurden als Provokation gesehen. Bekannt sind „Harley Davidson“ und das Lied „Je t’aime moi non Plus“. Dieses kennt ihr auch bestimmt 🙂 :
Brigitte Bardot et Serge Gainsbourg – Je t’aime moi non Plus
Quelle: Vagner Mariano

Und was wir heute im Radio hören und bestimmt kennen ist die Gruppe „Zaz“. Diese tauchte aus dem Nichts auf und wurde berühmt. Zuerst spielten sie in Nacht-Clubs und auf Straßen. Aber nach dem Talentwettbewerb Réservoir Generation 2009, wurden sie zu Stars. Ihr erstes Album im Jahr 2010 verkaufte sich im Minutentakt und schaffte es auf Platz 1 der französischen Albumcharts. Hören wir mal zum Abschluss unseres heutigen Beitrags rein.

Quelle: Zaz Official

Eure Kultur Jacky

 

 

 

Über den Autor

Kultur Jacky

Kunst und Kultur sind nicht nur meine Leidenschaft, sondern auch mein Beruf. Ich bin sehr interessiert an allem was Menschen bewegt: An der Musik die uns berührt, an schönen Bildern und Büchern, die mich zum Nachdenken bringen.Ich tauche in die Welt der schönen Momente ein und genieße sie jeden Tag. Mehr über mich