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Peder Mork Monsted
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Die Geschichte der Malerei ist nicht bloß eine Auflistung der veränderten oder erweiterten Malstile im Laufe der Jahrhunderte, auch nicht nur eine Enzyklopädie der Lebensläufe von Künstlern – die Geschichte der Malerei ist vor allem eine Chronik der Welt und ihres Wandels. Am prägnantesten hat es der florentinische Kunsttheoretiker Leon Battista Alberti (1404-1472) ausgedrückt: „Ein Bild ist wie ein Fenster, durch welches wir auf die Historie blicken.“
- Going to market 1911, Foto: © christies.com
- December 1924, Foto: © christies.com
Maler bewahrten uns das Aussehen vorangegangener Generationen, die Entwicklung von Städten und die Ursprünglichkeit von Landschaften. Der Pinsel des Künstlers hatte bis 1837 diese bedeutende Aufgabe, die danach kontinuierlich der Auslöser des Fotoapparats übernahm. Und so ein malender Chronist, der vorwiegend die Schönheit der skandinavischen Landschaft festhielt war: Peder Mork Monsted (1859-1941)
- Naesbyholm in spring, 1930, Foto: © bidtoart.com
- Washing Day 1888, Foto: © ES allpaintingstore.com
Monsted, der als Sohn eines wohlhabenden Schiffbauers in Greena, Dänemark geboren wurde, erkannte bereits sehr früh seine Leidenschaft fürs Malen und bekam schon als Junge Malunterricht an der Kronprinz Ferdinand Zeichenschule in Aarhus. Während der Studienzeit beeinflussten ihn die romantischen Zeitgenossen und er entschied sich frühzeitig für das Genre der Landschaftsmalerei.
- Alandskap 1909, Foto: © sotheby.com
- Spring landscape 1993, Foto: © Ketterer Kunst
Neunzehnjährig verließ er die Kunstakademie Kopenhagen, an der mittlerweile studierte, und vervollständigte seine Technik bei Peder Severin Kroyer, der in einer dänischen Künstlergemeinschaft arbeitete und dessen Werk überwiegend der impressionistischen Freilichtmalerei zuzuordnen ist.
Anfang der 80er-Jahre begann für Monsted die Zeit des Reisens und Aufenthalte in Rom und Ischia hatte großen Einfluss auf sein Werk, da das mediterrane Licht und dessen Leuchtkraft seine Palette merkbar aufhellte.
- Abendansicht eines Flusses 1897, Foto: © bruun-rasmussen.dk
- Birken an der Küste 1881, Foto: © bruun-rasmussen.dk
Es stellten sich erste finanzielle Erfolge ein, die ihm, durch den Verkauf einiger Arbeiten, eine Weiterbildung in Paris ermöglichten. Ein Jahr im Studio von William Adolphe Bouguereau, dem späteren Lehrer von Henri Matisse, führten zu einem freieren Umgang mit dem Pinsel und intensiverer Ausdruckskraft.
- A Springtime Mountain Landscape 1884, Foto: © christies.com
- Winterlandschaft 1922,Foto: © Bukowskis
Nach Paris, zurück in Kopenhagen, besuchte Monsted als Ergänzung die Freie Studienschule. Der erneuerte Kontakt zu seinem ehemaligen Lehrer Kroyer verhalf ihm, durch dessen Vermittlung, zur Möglichkeit seine Landschaften in den Räumlichkeiten des ersten dänischen Kunstvereins auszustellen.
- A Quiet Moment 1924, Foto: © christies.com
- Sommertag 1924, Foto: © christies.com
Danach begann eine ausgedehnte Reisezeit, die fast schon wie eine Wanderschaft anmutete. Norwegen, Italien, Schweden, Frankreich, Österreich, Deutschland, Nordafrika waren nur einige Stationen und seine Erfolge mehrten sich. In Griechenland war Monsted ein halbes Jahr zu Gast bei der königlichen Familie und porträtierte diese auch.
- Außenbezirke von Kairo 1893, Foto: © sotheby.com
- Ein Cafe in Tunis, Foto: © bruun-rasmussen.dk
Obwohl der Künstler bei Kroyer, einem Freilichtmaler und Impressionisten, gelernt hatte schwenkte er nie auf diese Kunstrichtung ein, sondern blieb seinem realistischen und naturalistischen Stil treu. Er zeichnete und skizzierte auf seinen Reisen vor Ort, arbeitete die Bilder jedoch erst zu Hause, in seinem dänischen Atelier, aus. Vereinzelt wandte er sich dem Porträt und Genreszenen zu, jedoch zum überwiegenden Teil blieb er der Landschaft treu, mit dem Hauptaugenmerk auf Skandinavien.
- Wintertag in Odnes, Norwegen 1935, Foto: © sothebys.com
- Sommertag in Aalborg, Dänemark 1880, Foto: © bruun-rasmussen.dk
Die wachsende Anerkennung seines Schaffens, bot ihm die Möglichkeit seine Arbeiten auf großen Verkaufsausstellungen in halb Europa anzubieten. Große Erfolge erzielte Monsted in Deutschland, wo er vor allem in München hochpreisige Erlöse erzielte. Seine unberührten Wald- und Flusslandschaften bescherten ihm eine wachsende Gefolgschaft an Liebhabern dieser Darstellungen.
- Ein Waldsee mit Wasserlilien 1908, Foto: © bruun-rasmussen.dk
- Waldbach 1905, Foto: © sotheby.com
Durch die Genauigkeit im Detail und seine meisterliche Ausführung zählte Peder Mork Monsted, bis zu seinem Tod 1941, zu den begehrtesten und bekanntesten Landschaftsmalern, im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert. Heute sind seine Werke in vielen Privatsammlungen über die ganze Welt verstreut.
Euer Kultur Jack!