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Peder Mork Monsted

Peder Mork Monsted

Die Geschichte der Malerei ist nicht bloß eine Auflistung der veränderten oder erweiterten Malstile im Laufe der Jahrhunderte, auch nicht nur eine Enzyklopädie der Lebensläufe von Künstlern – die Geschichte der Malerei ist vor allem eine Chronik der Welt und ihres Wandels. Am prägnantesten hat es der florentinische Kunsttheoretiker Leon Battista Alberti (1404-1472) ausgedrückt: „Ein Bild ist wie ein Fenster, durch welches wir auf die Historie blicken.“

 

Maler bewahrten uns das Aussehen vorangegangener Generationen, die Entwicklung von Städten und die Ursprünglichkeit von Landschaften. Der Pinsel des Künstlers hatte bis 1837 diese bedeutende Aufgabe, die danach kontinuierlich der Auslöser des Fotoapparats übernahm. Und so ein malender Chronist, der vorwiegend die Schönheit der skandinavischen Landschaft festhielt war: Peder Mork Monsted (1859-1941)

 

Monsted, der als Sohn eines wohlhabenden Schiffbauers in Greena, Dänemark geboren wurde, erkannte bereits sehr früh seine Leidenschaft fürs Malen und bekam schon als Junge Malunterricht an der Kronprinz Ferdinand Zeichenschule in Aarhus. Während der Studienzeit beeinflussten ihn die romantischen Zeitgenossen und er entschied sich frühzeitig für das Genre der Landschaftsmalerei.

 

Neunzehnjährig verließ er die Kunstakademie Kopenhagen, an der mittlerweile studierte, und vervollständigte seine Technik bei Peder Severin Kroyer, der in einer dänischen Künstlergemeinschaft arbeitete und dessen Werk überwiegend der impressionistischen Freilichtmalerei zuzuordnen ist.

Marie Kroyer by Peder Severin Kroyer 1892, Foto: © bruun-rasmussen.dk

Anfang der 80er-Jahre begann für Monsted die Zeit des Reisens und Aufenthalte in Rom und Ischia hatte großen Einfluss auf sein Werk, da das mediterrane Licht und dessen Leuchtkraft seine Palette merkbar aufhellte.

 

Es stellten sich erste finanzielle Erfolge ein, die ihm, durch den Verkauf einiger Arbeiten, eine Weiterbildung in Paris ermöglichten. Ein Jahr im Studio von William Adolphe Bouguereau, dem späteren Lehrer von Henri Matisse, führten zu einem freieren Umgang mit dem Pinsel und intensiverer Ausdruckskraft.

 

Nach Paris, zurück in Kopenhagen, besuchte Monsted als Ergänzung die Freie Studienschule. Der erneuerte Kontakt zu seinem ehemaligen Lehrer Kroyer verhalf ihm, durch dessen Vermittlung, zur Möglichkeit seine Landschaften in den Räumlichkeiten des ersten dänischen Kunstvereins auszustellen.

 

Danach begann eine ausgedehnte Reisezeit, die fast schon wie eine Wanderschaft anmutete. Norwegen, Italien, Schweden, Frankreich, Österreich, Deutschland, Nordafrika waren nur einige Stationen und seine Erfolge mehrten sich. In Griechenland war Monsted ein halbes Jahr zu Gast bei der königlichen Familie und porträtierte diese auch.

 

Obwohl der Künstler bei Kroyer, einem Freilichtmaler und Impressionisten, gelernt hatte schwenkte er nie auf diese Kunstrichtung ein, sondern blieb seinem realistischen und naturalistischen Stil treu. Er zeichnete und skizzierte auf seinen Reisen vor Ort, arbeitete die Bilder jedoch erst zu Hause, in seinem dänischen Atelier, aus. Vereinzelt wandte er sich dem Porträt und Genreszenen zu, jedoch zum überwiegenden Teil blieb er der Landschaft treu, mit dem Hauptaugenmerk auf Skandinavien.

 

Die wachsende Anerkennung seines Schaffens, bot ihm die Möglichkeit seine Arbeiten auf großen Verkaufsausstellungen in halb Europa anzubieten. Große Erfolge erzielte Monsted in Deutschland, wo er vor allem in München hochpreisige Erlöse erzielte. Seine unberührten Wald- und Flusslandschaften bescherten ihm eine wachsende Gefolgschaft an Liebhabern dieser Darstellungen.

 

Durch die Genauigkeit im Detail und seine meisterliche Ausführung zählte Peder Mork Monsted, bis zu seinem Tod 1941, zu den begehrtesten und bekanntesten Landschaftsmalern, im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert. Heute sind seine Werke in vielen Privatsammlungen über die ganze Welt verstreut.
Euer Kultur Jack!

Über den Autor

Kultur Jack

Vor längerer Zeit in Wien geboren, und bis heute mit der Ortswahl glücklich! Da man von kultureller Leidenschaft allein schwer leben kann, bin ich, im kaufmännischen Bereich, selbständig tätig. Meiner Meinung nach, sollte man geistige Genüsse, nach deren Entdeckung, teilen und weitergeben, damit so viele Menschen wie möglich davon berührt werden. Es liegt ja auch im Sinne des Künstlers, sonst würde er ja kein Buch drucken lassen, oder Bilder zur Schau stellen. Mehr über mich !