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Die Königin der Dissonanzen

Die Königin der Dissonanzen

Ja, liebe Kulturcheck-Leser, ich traue mich über sie zu schreiben. Aber nicht nur, weil das meine Meinung ist, sondern weil die Dame im heutigen Beitrag, weltweit SO anerkannt ist.

Bevor ich mit der schlechten Kritik beginne, erzähle ich euch ein paar Fakten über Maria Callas. Meiner Meinung nach, eine der besten Opernsängerinnen aller Zeiten.

Geboren in Amerika, als Kind einer reichen Familie, verzauberte sie uns mit ihrer Stimme. Sie hatte es nicht leicht im Leben, da sie als nicht so hübsch galt, wie ihre größere Schwester. Sie lebte in New York, bis sich ihre Eltern scheiden ließen. Mit zarten 14 Jahren, kehrte Maria mit ihrer Mutter und Schwester  nach Griechenland zurück, wo sich ihr Leben komplett veränderte. Sie konnte nicht perfekt griechisch und weigerte sich dort die Schule zu besuchen. Und das führte ihre Mutter zur Fälschung ihrer Geburtsurkunde, damit sie ein Studium am Konservatorium beginnen konnte. Mit gerade einmal 17 Jahren, unterschrieb sie einen Vertrag mit dem Opernhaus in Athen, wo sie Tosca sang.

Maria Callas ©Vanilafeel

Aufgrund des Beginns des 2. Weltkriegs geriet ihre Karriere ein wenig ins Stocken. Um Geld zu verdienen, sang sie beispielsweise vor dem deutschen und italienischen Militär. Nach dem Krieg entschloss sie sich, nach New York zurückzukehren. Keine leichte Entscheidung, aber die mutige Maria war davon überzeugt, ihr Glück dort neuerlich zu versuchen. Und JA, im Jahr 1947, sang sie bei ihrem Entdecker, der Veranstalter des Opernfestivals in Italien, vor. Sie überzeugte auf ganzer Linie und wurde zu den musikalischen Festspielen in Verona eingeladen. Dort begann ihre unvergleichliche Karriere.

Callas war meiner Meinung nach, die Größte! Ihr Tonumfang umfasste ganze drei Oktaven. Sie war eine Ikone in der Opernszene. Das bewies sie mit ihrem großen Repertoire von 43 Partien und Arien aus 34 Opern. Sie trat auf unzähligen Bühnen auf, wie: Royal Opera House Covent Garden in London, die Pariser Oper und und und.

Von Konsonanz zu Dissonanz
Kommen wir nun in den Bereich der weniger wohltuenden Klänge. Florence Foster Jenkins kennen vielleicht Wenige von euch. Das ist auch verständlich, da wir uns zumeist mit den schönen Stimmen beschäftigen. Sie ist eine Frau, die Musik liebte. Die Amerikanerin wurde auch „Königin der Dissonanzen“ genannt.
Florence war aus einer reichen Familie, Mutter – Anwältin und Vater-Bankier. Sie verstand viel von Musik, sie spielte sogar Klavier und das sehr gut. Als Pianistin hatte sie in sehr jungen Jahren Auftritte im Weißen Haus und galt damals als „Wunderkind“.

Florence Foster Jenkins

Aber Singen? Singen ist etwas anderes. Da reicht es nicht immer nur zu üben, üben, üben 😉
Florence ist Eines ganz sicher gewesen, oder immer noch – die untalentierteste Opernsängerin aller Zeiten. Selbst unter den Amateuren. Aber wie kommt sie überhaupt zum Gesang? Sie konnte doch so gut Klavier spielen?
Sie musste in ihrem Leben einige Tiefschläge einstecken. Nachdem sie ihren ersten Mann, den Arzt Frank Jenkins heiratete, erkrankte sie an Syphilis. Er steckte sie mit dieser furchtbaren Krankheit an und sie litt darunter. Im Laufe der Erkrankung, verlor sie Ihre Haare und ihr Nervensystem wurde angegriffen. Daher kommt auch die Vermutung, dass sich ihr Gehör verschlechterte. Nachdem sie sich von ihm getrennt hatte, verdiente sie ihren Unterhalt mit Klavierunterricht. Das war genug, um ein, für diese Zeit, normales Leben zu führen.

Warum ist sie doch noch so berühmt geworden?
Die Antwort versteckt sich hinter dem Wort „Geld“. Ja, man sagt, man kann sich nicht alles mit Geld kaufen, aber, in Ihrem Fall, schon. Nämlich Ruhm. Nach dem Tod ihres Vaters, erbte sie viel Geld. Sie war nun eine reiche Dame und Viele profitierten davon. Nicht nur ihr zweiter Mann, der Schauspieler St. Clair Bayfield. Die Liebe zum Gesang hörte nicht auf, ganz im Gegenteil. Jetzt hatte sie das Geld, um berühmte Gesangslehrer, Pianisten und Dirigenten zu engagieren. Keiner traute sich etwas zu sagen, nicht einmal ihr Ehemann, der ihr Manager geworden ist. Sie schaffte es, auf – mehr oder weniger – großen Bühnen zu singen und, trotz „Ohrenschmerzen“ beim Publikum, wurde sie berühmt. Sogar in der renommierten New Yorker Carnegie Hall durfte sie auftreten.

Ich empfehle euch den Film „Florence Foster Jenkins“ mit Meryl Streep in der Hauptrolle. Er ist unterhaltsam und bringt euch auf jeden Fall zum Staunen.

Eure Kultur Jacky

Über den Autor

Kultur Jacky

Kunst und Kultur sind nicht nur meine Leidenschaft, sondern auch mein Beruf. Ich bin sehr interessiert an allem was Menschen bewegt: An der Musik die uns berührt, an schönen Bildern und Büchern, die mich zum Nachdenken bringen.Ich tauche in die Welt der schönen Momente ein und genieße sie jeden Tag. Mehr über mich