Familie Mozart
Liebe Musik-Checker,
heute reden wir nicht über Wolfgang Amadeus Mozart, sondern über die gesamte Familie. Der Familien – Stammbaum geht bis auf das Jahr 1506 zurück, als der „Erste“ geboren wurde – er war Zimmermann von Beruf, Hans Motzhart. Wir beginnen aber mit dem Vater von Amadeus, Leopold Mozart, der heuer seinen 300. Geburtstag feiert. Ein Jubiläum, das mich auf die Idee gebracht hat, dass wahrscheinlich zu wenig über diesen NAMEN erzählt wurde. Wir erwähnen natürlich auch seine Ehefrau, die Tochter und nicht zuletzt die Frau des Komponisten – Wolfgang Amadeus Mozart.
Johann Georg Leopold Mozart
Geboren am 14. November 1719 in Augsburg, Bayern; der Vater des Wunderkinds war auch ein Musiker. Er war ein Meister der Violine, spielte zusätzlich Orgel und schuf sogar eigene Kompositionen. Bekannt sind 11 Werke von ihm – darunter die Kindersinfonie „Cassation“, ein Notenbuch für seinen Sohn Wolfgang und ein Stück für Orchester und Spielzeug – das wurde zunächst Joseph oder Michael Haydn zugeschrieben, ABER es galt trotzdem als Werk von Leopold. Im Jahr 1737 führt ihn sein Leben in das wunderschöne Salzburg, wo er Philosophie studierte. Leider beendete er sein Studium nicht und arbeitete als Musiker und später als Violinlehrer. Kurz nach der Geburt seines Sohnes Amadeus, fing er als Hof- und Kammerkomponist des Salzburger Fürsterzbischofs an. Das war eine große Aufgabe, und trotzdem musste er oft abwesend sein. Es gab nämlich noch etwas Wichtiges in seinem Leben – die Reisen mit seiner Familie durch Europa, wo er und seine Frau versuchten die Kindern Amadeus und Nannerl als Wunderkinder bekannt zu machen. Bekannt ist auch, dass die Beziehung zwischen ihm, der Ehefrau und den Kindern schwierig war, aus welchem Grund, kann man nur spekulieren. Im Jahr 1878 starb Leopold, wahrscheinlich an Magenkrebs (was in dieser Zeit schwer zu bestätigen war).
Anna Maria Mozart
Sie war eine unauffällige Frau, Tochter eines Verwaltungsbeamten. Im Jahr 1747 heiratete sie den „Hof- und Cammer-Componisten“ Leopold. Gemeinsam hatten sie sieben Kinder, wovon nur zwei die schweren Zeiten überlebten – die Tochter Anna Maria Walburga Ignatia und Wolfgang Amadeus Mozart. Die Mutter kümmerte sich um die gebliebenen Kinder, reiste mit Wolfgang und begleitete ihn bei seinen Vorspiel-Auftritten – obwohl meistens der Vater die Begleitperson war und sie lieber daheim bei ihrer Tochter blieb. Die vielen erhaltenen Briefe von ihm an sie, lassen uns das wissen. Bekannt ist eine besondere Reise, wo die Mama das Wunderkind begleitete – die Vorstellungs-/Bewerbungsreise durch Frankreich im Zeitraum von 1777-1778, wo Wolfgang immer und immer wieder auftrat und darum kämpfte bekannt zu werden. Bei diesen Städtereisen erkrankte sie und lag 14 Tage lang im Bett – sie hatte Fieber, Kopfschmerzen und verlor sogar ihr Gehör. Anna Maria wurde nie wieder gesund und starb im Alter von 58 Jahren.
Maria Anna Walpurga Ignatia Mozart
Nannerl, der Spitzname der Tochter. Ein Name, den vielleicht fast jeder kennt, wenn möglicherweise doch nicht alle von euch. Sie wurde am 31.Juli 1751 geboren, interessierte sich ebenfalls für Musik, und war eine außergewöhnliche Pianistin. Bekannt ist, dass sie selbst komponiert hatte und diese Stücke sogar Lob von ihrem Bruder fanden; leider sind sie nicht erhalten. Es wäre schon interessant, etwas von ihr zu hören, dass dem großen Mozart gefallen hat. Ihr Beruf war Klavierlehrerin, was sie sehr gut konnte. Die Beziehung zwischen Bruder und Schwester war gut und lässt sich, durch die hinterlassen Briefen nachvollziehen, die sie sich geschrieben haben. Nannerl begleitete mit der Familie ihren Bruder bei den Europareisen. Aber nach einer gewissen Zeit blieb sie lieber zu Hause. Die Zeit nach dem Tod der Mutter war für sie keine leichte. Sie übernahm den Haushalt, und das war für die Zeit gewöhnlich, denn sie war ja die einzige überlebende Tochter der Familie. Leopold arrangierte für sie eine Ehe mit dem 15 Jahre älteren Johann Baptist Reichsfreiherr Berchtold von Sonnenburg, der fünf Kinder aus zwei Ehen mitbrachte – und vom Vater für die Tochter wahrscheinlich als gut gemeint war. Nannerl bekam selbst auch drei Kinder, von denen leider nur zwei groß wurden. Nach dem Tod ihres Ehemanns, im Jahr 1801, kehrte sie mit ihren Kindern nach Salzburg zurück, wo sie eine geschätzte Klavierlehrerin wurde.
Constanze Weber
Die Ehefrau von Wolfgang Amadeus Mozart. Bekannt ist, dass Aloisia Weber, die kleine Schwester der Sopranistin Constanze, seine große Liebe war. Sie erwiderte diese Gefühle nicht, trotzdem er Stücke für sie geschrieben hat. Aber kommen wir noch einmal zu Constanze – die Frau, über die Mozart behauptete „Sie soll für ihn die perfekte Lebenspartnerin gewesen sein“. Er traf sie in Wien, als ihre Familie dorthin übersiedelte. Amadeus wohnte sogar bei ihnen und verbrachte viel Zeit mit der Familie Weber, obwohl sein Vater von ihnen nicht überzeugt war. Leopold meinte, dass die Familie seinen Sohn nur ausnutzte. Trotz allem, beide heirateten im Jahr 1782 und nach hinterlassenen Briefen, lässt sich behaupten, dass es eine glückliche Ehe war. Sie inspirierte das Wunderkind zum Komponieren. Er schrieb auch Werke für sie – wie die Sopranpartie „Große c-Moll-Messe“, die sie selbst in der Peterskirche in Salzburg als Uraufführung singen sollte. Constanze und Wolfgang führten kein einfaches Eheleben. Sie begleitete ihn auf seinen Reisen und das andauernde Umziehen war mit der Zeit für sie anstrengend und führte zur Erschöpfung – nicht zuletzt auch, dass sie in den acht Jahren, sechs Mal schwanger wurde und vier Kindern noch als Säuglinge verlor. Eine harte Zeit für die Familie, und auch das Geld war nicht genug. Nach dem Tod ihres Mannes, blieb Constanze mit ihren zwei Kindern und einem Haufen Schulden zurück. Um über die Runden zu kommen und das Geld zurückzuzahlen, veranstaltete sie mit ihrer Schwester, der Sopranistin Aloisia, Benefizkonzerte mit Mozarts Werken. Sie verkaufte die noch vorhandenen Autogrammkarten/Autografen von Wolfgang Mozart an den Musikverleger Johann Anton André. Constanze heiratete noch ein zweites Mal, im Jahr 1809. Herr Georg Nikolaus Nissen war von Beruf dänischer Diplomat. Die frische Familie entschloss sich ein Jahr später für ein paar Jahre nach Kopenhagen zu ziehen, aber letztendlich, im Jahr 1824, kehrten sie nach Salzburg zurück. Für Constanze war Mozart immer wichtig und die Liebe zu ihm bewies sich nicht nur einmal. Sie schrieb, gemeinsam mit ihrem Mann, über ihren ersten Gatten eine Biografie. Erst nach Nissens Tod, im Jahr 1826, veröffentlichte sie das Buch.
Liebe Musik-Checker, ich hoffe, dass ich euch mit diesem Beitrag einen Überblick über die Familie Mozart geschaffen habe. Ich freue mich auf ein Wiedersehen, hier in unserem Kulturblog.
Bis zum nächsten Mal,
eure Kultur Jacky