
American Way of Life – The Henry Ford Museum

Eine Reise durch die Vereinigten Staaten von Amerika bietet uns Europäern eine sehr differenzierte Welt. Ganz egal ob Großstadt oder Land, werden wir sehr unterschiedlicher Meinung sein. Manche werden sich in den „American Way of Life“ verlieben, andere nie wieder hinfahren. Essen, Trinken, Arbeitswelt, Freizeit, das alles wird von den Bewohnern der „Alten Welt“ sehr ambivalent gesehen werden.
Jedoch gibt es eine Institution die mich, bei meinen Reisen durch viele Bundesstaaten, niemals enttäuscht hat: Museen! Die Präsentation, Organisation und der luxuriöse Aufwand dieser Einrichtungen in den USA ringt dem Besucher Hochachtung ab.
Und das, liebe Leute, bringt uns zu einem Museums-Gelände, das unweit südwestlich der Auto-Metropole Detroit liegt. Wer sich jetzt denkt: „Um Gottes Willen, ein Auto-Museum“, und diesen Beitrag in unserem Kulturblog schließen will – STOP – denn „The Henry Ford“ ist viel mehr als das.
Henry Ford (1863-1747) war nicht nur genialer Auto-Konstrukteur, sondern, in den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts, der weltweit größte Sammler von „Americana“. Seine Leidenschaft galt authentischen Objekten, die Geschichte und Leben der Amerikaner dokumentieren. Natürlicherweise interessierten den Mann, der den Autobau revolutionierte und die Fließbandarbeit perfektionierte, auch technische Entwicklungen – von der Pionierzeit bis zur Gegenwart.
So gestaltete Ford, er plante alles selbst, das Museum in einen Innenbereich (wo die Objekte präsentiert wurden) und einen Außenbereich (wo ihre Anwendung gezeigt wurde). Nach dem Tod Henry Fords wurde es in eine Stiftung umgewandelt – und diese vergrößert, nach Fords eigenen Kriterien, die Sammlung bis heute um bedeutende Objekte.
Das Museum:
Amerikanische Wohnlichkeit, im Inneren der Anlage, demonstriert etwa das kreisrunde, 1927 entworfene, Dymaxion House. Es ist zerlegbar, somit transportabel und umfasst 97m²
- Foto: © Michael Barera
- Foto: © Nic Redmead
- Foto: © Michael Barrera
- Foto: © Sascha Pohflepp
Natürlich sind auch Autos ausgestellt, so ziemlich jeder Ford der jemals gebaut wurde, aber auch Besonderheiten wie 6 verschiedene Bugattis und ein Duesenberg.
- Ford Mustang I Roadster 1962, Foto: © Michael Barera
- Ford 999 Racing Car 1902, Foto: © Joe Ross
- Bugatti Type 41 1931, Foto: © Kultur jack
- Duesenberg Modell J Convertible 1931, Foto: © Joe Ross
Auf jeden Fall sehenswert ist die Reihe von Präsidenten-Limousinen unter denen sich auch der Wagen befindet in dem John F. Kennedy in Dallas zu Tode kam.
- Präsidenten Limousinen, c Joe Ross
- Limousine John F. Kennedy, Foto: © Jason Tester Guerilla F…
Die Dimension der Halle eröffnet sich dem Besucher anschaulich, wenn er in die Sektion der Eisenbahnen
- Dampflok, Foto: © Beateus
- Railway Snowplow 1923, Foto: © Rmhermen
oder die der antiquierten Flugzeuge betritt.
- Foto: © Kultur Jack
- Foto: © Kultur Jack
Ungewöhnliche Einzelstücke wären noch der Bus in dem Rosa Parks, als erste Afro-Amerikanerin, sich weigerte einen Sitzplatz zu verlassen, der für Weiße reserviert war und somit zu einer Ikone der Bürgerrechtsbewegung wurde, und der Fauteuil aus der Theaterloge, in dem Abraham Lincoln erschossen wurde.
- President Barack Obama sits on the famed Rosa Parks bus at the Henry Ford Museum following an event in Dearborn, Michigan, April 18, 2012. (Official White House Photo by Pete Souza) This official White House photograph is being made available only for publication by news organizations and/or for personal use printing by the subject(s) of the photograph. The photograph may not be manipulated in any way and may not be used in commercial or political materials, advertisements, emails, products, promotions that in any way suggests approval or endorsement of the President, the First Family, or the White House.Ê
- Lincoln chair, Foto: © Shannon Mc Gee
Abseits der großen Objekte sind im gesamten Museumsbereich Vitrinen mit Kunsthandwerk und amerikanischer Wohnkultur zu finden, aber auch jede Art von maschinellen Entwicklungen, die den wirtschaftlichen Fortschritt dokumentieren.
Greenfield Village:
Würde alles hier enden, wäre „The Henry Ford“ eigentlich nur ein Technisches Museum, jedoch Ford dachte in wesentlich größeren Dimensionen – Greenfield Village! Er ließ 1929 über 100 Gebäude, aus allen Teilen der USA, zerlegt abgeholt, in der Nachbarschaft zum Museum wieder aufbauen und errichtete so eines der schönsten Freilicht – Museen des Kontinents.
Etliche haben einen Bezug zum Leben des Industriellen, wie sein Geburtshaus, das Laboratorium seines Freundes Thomas Alva Edison oder die Fahrradwerkstatt der großen Flugpioniere – der Gebrüder Wright.
- Geburtshaus Henry Ford, Foto: © Jim Bowen
- Edison Lab, Foto: © Swampyank
- Fahrradwerkstatt Wright, Foto: © Kultur Jack
In den meisten anderen Gebäuden wird den Besuchern ein Eindruck des amerikanischen Alltags vom 18. bis zum 20. Jahrhundert vermittelt. Dazu werden nur originalgetreue Gegenstände der jeweiligen Zeit verwendet.
- Foto: © Kultur Jack
- Foto: © Kultur Jack
Es wurde auch ein detailverliebter „General Store“ und andere Geschäfte und Betriebe eingerichtet und selbstredend tragen die Beschäftigten des Areals authentische Kleidung.
- Foto: © Kultur Jack
- Foto: © Kultur Jack
Das ganze „Village“ versucht Amerikas Vergangenheit und Entwicklung umfassend zu porträtieren. So findet man neben Herrenhäusern genauso auch ehemalige Sklaven-Unterkünfte und die „Einwohner“ aller Einrichtungen stellen den normalen Alltag nach.
- Slave House, Foto: © Jim Bowen
- Foto: © Dave Parker
- Foto: © Susi Bsu
Liebe Leute, man kann sich leicht vorstellen, dass ein Dorf mit 100 Häusern nicht ganz klein ist, und so haben die Besucher die Möglichkeit es mit einer Dampflok zu bereisen oder von Ford- Automobilen, Modell T, durch die Straßen kutschiert zu werden.
- Foto: © Andrew Balet
- Foto: © Kultur Jack
Sollte jemand nach Museum und Dorf noch nicht genug erlebt haben, hat man auch noch die Möglichkeit der aktuellen Produktion von Ford – Modellen beizuwohnen – die Fabrikation erfolgt auf einem angrenzenden Gelände. Der Reiseführer empfiehlt jedoch für das komplette Programm 2 Tage einzuplanen. Hier noch ein kurzes Video zur gesamten Anlage:
Henry Ford hat sich, 1929, in Dearborne seinen Sammler-Traum verwirklicht und er hat diese Zeitreise durch Amerikas Vergangenheit sehr „clever“ gestaltet, findet,
Euer Kultur Jack!