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Frauen an der Spitze

Frauen an der Spitze

Liebe Musik-Checker,

heute lest ihr nicht über Politik, obwohl der Titel dieses Beitrags für euch den Eindruck macht. Nein, die Politik hat in unserem Blog nicht zu suchen, sondern die Kultur! Oder heute besser gesagt, die Musik. Die Damen, die ich euch heute präsentiere, haben viel Verantwortung, sehr viel Verständnis von und noch mehr Wissens über Musik und viel Ehrgeiz, um das zu schaffen, was sie heute sind – nämlich Dirigentinnen!

Ihr fragt euch vielleicht, ob ihr Mehrere kennt, ich nicht viele! Aber diese Frauen haben sich einen Platz in unserem Kulturblog verdient. Von wem ich hier erzähle, erfahrt ihr gleich. Ich frage mich nur, warum haben wir so lange auf Dirigentinnen warten müssen? Es gibt ja schon lange – Ärztinnen, Richterinnen und auch Politikerinnen… Aber besser später als nie, wie man so schön sagt 😉 Jetzt sind die Frauen an das Pult gekommen! Und nun zu den Stars in diesem Beitrag liebe Musik-Checker!

Ariane Matiakh

 

Die gebürtige Französin kommt aus einer Musikerfamilie – beide Eltern sind Opernsänger. Aufgewachsen in diesem musikalischen Umfeld, fing sie schon früh mit dem Klavierunterricht an (meiner Erfahrungen nach, beginnen die meisten Musiker ihre Karriere mit diesem Schritt). Ihr Leben und Ausbildungsweg brachte sie ins wunderschöne Wien, wo sie Orchesterdirigat studierte und unter der Leitung von großen Namen, wie Nikolaus Harnoncourt und Adam Fischer im Arnold-Schönberg-Chor sang.

Ariane Matiakh
Foto: Marco Borggreve

Ihr Können bewies sie schnell, da sie schon Engagements auf den großen Bühnen hatte – an der Komischen Oper Berlin, dem Königlichen Opernhaus Stockholm… Ihr Berufsleben brachte sie nach Amsterdam, Göteborg, Graz, Nizza, Straßburg oder Halle. Das sind viele Städte mit großen Orchestern, die sie unter ihrer Leitung hatte. Und das mit Erfolg! Deswegen wurde sie 2009 als „Discovery of the Year“ für Frankreichs wichtigsten Musikpreis „Révélation des Victoires de la musique“ nominiert!!!

 

 

Quelle: Female Conductors

Ariane beherrscht ein großes Spektrum an Werken, die sie dirigiert- ein großes Repertoire an Opern, Balletten und auch viele symphonische Musikstücken. Aber da hört die Liste noch lange nicht auf- sie hat auch einen großen Wissensschatz über die zeitgenössische Musik und den Barock. Sie ist eine sehr angesagte Dirigentin für unsere Zeit! Zu sehen ist sie als Gastdirigentin auf den großen Bühnen dieser Welt und unter ihrer Leitung waren Namen, die jeder von euch kennt – Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Schwedisches Radiosinfonieorchester, Dresdner Philharmonie, Staatskapelle Halle, Sinfonieorchester des WDR und MDR, Orchestre du Capitole de Toulouse, Orchestre de chambre de Paris oder Orchestre Philharmonique de Strasbourg. Diese Musikinstitutionen sagen schon alles und diese Erfolge verschaffen ihr die Ehre in der Saison 2019/20 ihr Debüt bei den Wiener Symphonikern und beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg in der Elbphilharmonie zu geben. Also liebe Kultur-Checker, das ist sicherlich ein heißer Tipp für nächstes Jahr.

Alondra de la Parra

Unser zweiter Star in unserem Musikbeitrag! Die Dame hat ebenfalls einen wunderschönen Namen und bei ihr begann ihr Leben als Musikerin auch mit Klavierunterricht ;). Geboren in New York, zieht Alondra mit zwei Jahren samt ihrer Familie nach Mexiko. Sie begeisterte sich für mein Lieblingsinstrument-das Cello, und liebte, genauso wie ich, die Werke von Schostakowitsch, Strawinsky und Bartók. Zuerst begann sie in Mexiko Komposition zu Studieren, aber ihre Entscheidung Dirigentin zu werden lag fest und so wechselte sie mit 20 Jahren auf die Manhattan School of Music in New York.

Alondra de la Parra Foto: Tonhalle Orchester Zurich

Alondra ist ein perfektes Beispiel für eine gute Musikerin mit großer Leidenschaft für ihren Beruf! Sie gründete ein eigenes Orchester das „Philharmonic Orchestra of the Américas“ und dessen Ziel ist großartig – junge Solisten und Musiker aus Südamerika sollen gefördert werden. Somit will sie diesen jungen Talenten einen festen Platz im Standard-Repertoire der Orchestermusik zusichern. Neben den zahlreichen Konzerten und dem enormen Arbeitspensum sowie den ständigen Reisen, trägt sie auch eine große Verantwortung als Kulturbotschafterin von Mexiko. Seit Januar 2007 bis November 2019 hat sie die Position der Generalmusikdirektorin des Queenslands Orchestra.

 

Quelle: Alondra de la Parra

Ist das nicht unglaublich, wie viel man leisten kann, nicht nur als Frau, sondern auch als Musikerin mit solch einer großen Verantwortung und dies mit Bravour zu meistern?!? Sie dirigierte bis jetzt über 100 Orchester in ihrer Karriere, unter denen sich Institutionen finden wie: „Orchestre de Paris“, „London Philharmonic Orchestra“, „Tonhalle Orchester Zürich“ und und und… Zu sehen bekommen wir unsere zweite Dame des heutigen Beitrags auch in Wien.

Sie wird im Musikprogramm der Saison 2019/20 sein und auf der Bühne des Musikvereins Wien das „Radio-Symphonieorchester Wien“ dirigieren. Außerdem tritt sie im kommenden Jahr zusammen mit dem großen Opernsänger Rolando Villazón und dem „Orchestre Philharmonique du Luxembourg“ auf.

Unsere zwei Damen sind großartig und ich finde, dass sie auf sich stolz sein können! Unsere Bühnen brauchen mehr Frauen, die als Dirigentinnen am Pult stehen.

Und ich, als Musikliebhaberin, stelle ich mir nun die Frage – werden wir noch lange warten bis eine Dame das Neujahrskonzert in unserem schönen Wien dirigiert?

 

Beitragsbilder:
Ariane Matiakh: Marco Borggreve
Alondra de la Parra: Oscar Turco

Über den Autor

Kultur Jacky

Kunst und Kultur sind nicht nur meine Leidenschaft, sondern auch mein Beruf. Ich bin sehr interessiert an allem was Menschen bewegt: An der Musik die uns berührt, an schönen Bildern und Büchern, die mich zum Nachdenken bringen.Ich tauche in die Welt der schönen Momente ein und genieße sie jeden Tag. Mehr über mich