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Die Komponisten des Impressionismus III

Die Komponisten des Impressionismus III

Liebe Musikinteressierte,

heute, mit dem dritten Teil unserer Reihe der Komponisten des Impressionismus, schließen wir dieses Kapitel mit dem letzten Musikmeister. Wir hatten schon über die großartigen Claude Debussy, Maurice Ravel und Paul Dukas in unseren Beiträgen, die ihr hier nachlesen könnt, geschrieben:

Die Komponisten des Impressionismus

Die Komponisten des Impressionismus II

Jetzt ist aber ein italienischer Komponist an der Reihe, der leider nicht so bekannt ist, aber definitiv einen Platz in unserem Musikblog verdient hat.

© Gemeinfrei, Wikipedia

Ottorino Respighi und sein Leben
Der gebürtige Bologner (geboren am 9. Juli 1879) verbrachte sein Leben nicht nur in Italien. NEIN, er lebte, studierte und arbeitete auch in Sankt Petersburg und Berlin. Diese Stationen in seinem Leben hatten großen Einfluss auf seine Arbeit und er lernte große musikalische Persönlichkeiten kennen. Wir haben ihn heute unserem Impressionismus-Beitrag zugeordnet, aber mit seinen Kompositionen gilt er auch als führender Vertreter der neueren italienischen Instrumentalmusik.
Was nicht verwunderlich ist, wie bei den meisten Komponisten, kam Ottorino aus einer musikalischen Familie. Von seinem Vater, er war Klavierlehrer, lernte er die Kunst des Pianospielens. Doch bei diesem Instrument blieb es nicht: Neben dem Komponieren, spielte er auch noch Violine und Viola.

Sein erstes Engagement als junger Musiker, führte Respighi nach Russland. Dies war ein wichtiger Abschnitt in seinem Leben, da er dort den großen Nikolay Rimsky-Korsakov kennenlernte. Nachdem der junge Italiener ein paar Kompositionsstunden bei ihm nahm, war er fasziniert von seinem russischen Lehrer. Die Persönlichkeit Rimsky-Korsakovs und seine Musik inspirierten ihn. Im Jahr 1902 reiste Ottorino nach Berlin, wo er sich bei dem Komponisten und Dirigenten Max Bruch weiterbilden wollte. All diese Begegnungen waren enorm prägend für ihn und seinen Weg. Er entschloss sich, nach seinen neugewonnen Erfahrungen, zurück nach Bologna zu gehen, wo er an seinen Kompositionen arbeitete, sowie Barock-Werke bearbeitete.

Es begann dort eine spannende Phase für Ottorino, nämlich die, in der er mit seiner Musik populär wurde. In dieser Zeit schrieb er auch seine erste von zehn Opern, „Rè Enzo“:

Quelle: Cris La Torre

Mit diesem Stück steigerte sich seine Bekanntheit und das Publikum freute sich immer mehr und mehr auf seine nächsten wunderschönen Werke.

Ich habe noch eine Oper von ihm ausgesucht, die ich euch präsentieren möchte und die mindestens genau so faszinierend ist:

„Opera Semirama“:

Quelle: Addiobelpassato

Wenn ich schon mit dem Thema „Werke“ angefangen habe, sollte ich auch erwähnen, dass er Ballette, Sinfoniemusik und viele andere Musikstücke komponiert hat, wie Klavierkonzerte, drei Suiten, Orgelmusik, Lieder und und und…

Die Orchestersuite: „Gli uccelli“:

Quelle: winkle522000

Das Ballett „La boutique fantasque“ (dt. „Der Zauberladen“,1918 : Ballett auf Themen von Gioachino Rossini)

Quelle: State Opera Stara Zagora

Elsa und Ottorino Respighi 1920
©Wikipedia

Im Jahr 1913 kam die Karriere von Ottorino Respighi noch einmal richtig in Schwung, da er nicht nur komponierte und sein Name schon bekannt und beliebt war, sondern, weil er zusätzlich den Posten als Lehrer für Komposition am Konservatorium in Rom erhielt. Dort unterrichtete er, unter anderem, seine Schülerin Elsa, eine italienische Sängerin, Komponistin und Opernregisseurin. Die Beziehung zwischen den beiden ging im Laufe der Zeit über die eines Lehrers und seiner Schülerin hinaus. Ihr könnt es euch bestimmt schon denken. Die beiden heirateten.

Ottorino bewies sich als Pädagoge und bekam zehn Jahre später das Angebot, als Direktor das „Conservatorio di S. Cecilia“ zu leiten. Lange war er nicht in dieser Position tätig, da für ihn das Komponieren an erster Stelle stand. Mit den neuen beruflichen Aufgaben war die Zeit nicht genug, und er entschloss sich nach drei Jahren, diese wichtige Position aufzugeben und seine volle Konzentration auf das Komponieren zu lenken. Mit Elsa an seiner Seite, begab er sich auf zahlreiche Reisen inklusive diverser Konzerte. Respighi war sowohl als Dirigent sowie als Klavierbegleiter oder Solopianist auf der Bühne zu sehen. Elsa und er waren ein großartiges Team und wurden immer beliebter beim Publikum, sogar bei der damaligen faschistischen Regierung, OHNE, dass er engeren Kontakt mit dieser Politik hatte.

Trotz der mehr vorhandenen Zeit und den Ideen zu komponieren, schrieb der Italiener ab 1933 nicht mehr. Sein gesundheitlicher Zustand verschlechterte sich und er starb im Alter von 57 Jahren an einem Herzleiden. Elsa dagegen lebte weitere 45 Jahre (!!! Ja, sie wurde tatsächlich 102 Jahre alt) nach dem Tod ihres Ehemanns, und kümmerte sich um seine Bekanntheit, sodass sein Name nicht vergessen wurde. Sie beschäftigte sich intensiv mit der Pflege seines musikalischen Erbes.

Die Maler des Impressionismus sind, weltweit, in aller Munde, aber ich finde, dass sich die Komponisten dieser Kunstrichtung, genauso das Rampenlicht verdient haben!

Eure Kultur Jacky

 

Über den Autor

Kultur Jacky

Kunst und Kultur sind nicht nur meine Leidenschaft, sondern auch mein Beruf. Ich bin sehr interessiert an allem was Menschen bewegt: An der Musik die uns berührt, an schönen Bildern und Büchern, die mich zum Nachdenken bringen.Ich tauche in die Welt der schönen Momente ein und genieße sie jeden Tag. Mehr über mich